Re: AW: [stvrkr-a-fotos] E2 - oben ohne

> (Zum ungefähr 10. Mal.) Es gibt bei den Wiener Linien drei Radreifen-
> bzw. Gleisprofile: Straßenbahnprofil, Übergangsprofil und U-Bahnprofil.
> Keines davon entspricht dem Vollbahnprofil der ÖBB.

Darf ich? Also, Forward einer alten Nachricht von Gerald:

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In Wien gibt es drei (!) Profile:

Straßenbahn-
Übergangs- und
U-Bahn-Profil.

Ein U kann nicht auf Straßenbahnschienen fahren, eine
Straßenbahn nicht auf U-Bahnschienen. Nur Fahrzeuge mit
Übergangsprofil können auf allen Gleisen verkehren, oder
kurz: das jeweils kleinere und größere Profil kann
mitbenützt werden.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass keines der
Profile dem Eisenbahnprofil entspricht.

Einteilung der Fahrzeuge:

Bei Straßenbahnfahrzeugen und U/U11/U2/V/v-Wagen ist es eh
klar. Übergangsprofil an den Radreifen weisen auf:

A, B, E6, c6, T sowie praktisch alle Arbeitswagen und die
WLB-Fahrzeuge für den kombinierten Verkehr.

Übergangsprofil-Gleise gibt es z.B.:
auf der U6
in der ZW, zumindest im linken Teil, wo der Bahnanschluss
ist
Auf den lokalbahn-eigenen Stadtstrecken
Rillenschienen im Bhf. Wasserleitungswiese

In der Siebertgasse (Rampe zum Bhf. Wolfganggasse) ist der
Übergang deutlich zu sehen!

Die Lokalbahnwagen können mit ihrem Übergangsprofil auf
Eisenbahnstrecken verkehren, deren Weichen ein bewegliches
Herzstück aufweisen. Eisenbahnwagen könnten auf Schienen mit
Übergangsprofil oder U-Bahnprofil
fahren, solange keine zu engen Bogenradien vorhanden sind.
Bei Weichen wird's auch kritisch. Beispiel: Der
Doppelstockwagen der ÖBB in der Zentralwerkstätte am
Tramwaytag 1999.

U-Bahn-Wagen könnten ebenfalls auf Eisenbahngleis überstellt
werden, wenn die Weichen langsam befahren würden. Warum dies
nicht gemacht wird, liegt an mehreren Dingen:

Erstens erachten sowohl die Wiener Linien als auch die ÖBB
dies für unsicher.
Zweitens wäre das Befahren von Weichen und Kreuzungen im
Schritttempo ein arges Hindernis.
Drittens müssten die U-Bahn-Wagen während dieser Zeit mit
Batteriestrom auskommen; zudem wären sie ungebremst; oder
man baut ein zusätzliches Hilfsfahrzeug mit entsprechender
Versorgung.
Viertens braucht man geeignete Kuppelstücke.
Fünftens: Was ist, wenn ein Wagen so defekt ist, dass er
nicht mehr geschleppt werden kann? Dann sind wir eh
wieder beim unf (Niederflurtransportwagen).

Was aber sein kann, ist dass, wenn endlich die ÖBB-Schienen
für beliebige Benutzer frei gegeben werden, die Wiener
Linien eine der Diesellokomotiven so umrüsten, dass sie den
Transport selbst durchführen können.

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Harald A. Jahn
www.tramway.at
(Update: 4.6.2003 - Praxistipps für Digitalfotografen)

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