Gerald Kempel, Andreas René Klement, Günter Nendwich:
> Hier sind, passend zur laufenden Diskussion, zwei Ansichten des
> Bahnübergangs Pfarrgasse, der nur von den Bussen der Linie 16A,
> Straßendienst- und Müllsammelfahrzeugen, sowie Fußgänger
> und Radfahrer benutzt werden darf.
>
> Das erste Foto zeigt den WLB MAN NL 262 Nr. 95 auf dem Weg
> zum Otto-Probst-Platz, das zweite den Übergang von der anderen
> (Inzersdorfer) Seite.
> Deutlich erkennbar das Fahrverbot, das rote Signal für die Autofahrer,
> sowie das Freisignal für den Bus.
Erstmal danke an Gerald für die Fotos - damit erübrigt sich ein
weiterer Besuch.
Nur eine Frage: wer sagt, dass das rote Signal für Autofahrer gilt?
Schließlich steht ja extra "Bus" darüber. Und das Signal befindet
sich, wie auf deinem Foto gut erkennbar ist, bereits _hinter_ dem
Fahrverbotszeichen, in dem mit "Bus" markiertem Bereich. Das heißt,
das Rotlicht kann eigentlich nur mehr für Busse gelten, weil aufgrund
des Fahrverbotes, das schon etliche Meter vorher beginnt, ja gar
keine PKW mehr bis zum roten Signal kommen können.
Und dass der vertikale Balken "Freie Fahrt" bedeutet, weiß der
Busfahrer; ich als Autofahrer muss es nicht wissen (und weiß es
auch nur, weil ich mich eben dafür interessiere). Ich kann mich
nicht erinnern, das je in der Fahrschule gelernt zu haben. In
meinen Fahrschulunterlagen - da habe ich gestern noch nachgesehen -
kommt dieses Signal jedenfalls nicht vor.
Seht die Dinge nicht immer nur aus euer Spezialistensicht, sondern
aus der Sicht von jemand, der zum erstenmal dort vorbeikommt,
sich nicht auskennt und einen Straßenzug benützt, wo es plötzlich
nicht mehr weitergeht - das heißt, die Straße geht sehr wohl
weiter, nur er darf nicht mehr weiter fahren. Das ist einfach
verwirrend; das lass' ich mir nicht ausreden. Ja, es steht eine
Fahrverbotstafel da - mit einem vier Zeilen umfassenend Zusatz-
schild, das erst einmal gelesen werden muss (interpretiert man
den Inhalt übrigens wortwörtlich, dürften auch Radfahrer dort
nicht fahren, denn sie sind in der Liste der ausgenommen Fahr-
zeuge nicht angeführt - fahren tun sie trotzdem). Schließlich wäre
es ja auch möglich, dass das Fahrverbot nur für LKW bis zu einem
gewissen Gesamtgewicht gilt - solche Straßen solls in Wien ja auch
geben, oder nicht? Und ja, es ist ein rotes Licht da, wo deutlich
drüber "Bus" steht. Wer sagt, dass es nicht nur für Busse gilt -
zB. um zu regeln, welcher Bus im Falle einer Begegnung zuerst über
den Bahnübergang fahren darf? Das Ding ist jedenfalls keine normale
Ampel, die auch für mich als PKW-Lenker Gültigkeit hätte.
Und die Bodenmarkierung ist, wie man auf Geralds Fotos gut erkennen
kann, vor allem auf der von Norden nach Süden führenden Spur
schwer - und bei Regen oder Schnee warscheinlich gar nicht -
wahrzunehmen.
Das ist Hauptgegenstand meiner Kritik - es ist für jemanden, der
dort zum ersten mal mit dem PKW fährt, nicht leicht, die Situation
auf einen Blick zu erfassen. Das hat nichts, wie hier angedeutet
wurde, mit Fahruntüchtigkeit zu tun - jeder Mensch hat eine gewisse
Reaktionszeit und das menschliche Gehirn braucht eine gewisse Zeit,
um neue Eindrücke zu verarbeiten. Eine Reaktion kann erst nach dem
Verstreichen dieser Zeit erfolgen, was aus einem fahrenden Auto heraus
eben nicht sofort passieren wird und einige Meter Fahrweg kostet.
Der Gesetzgeber wäre angehalten, wenn er schon solche Situationen
schafft, dafür zu sorgen, dass mit _einem_ Blick zu erkennen ist,
dass es hier nicht weitergeht, zB. in dem die jeweilige Fahrspur mit
einem Zaun oder einer kleinen Mauer oder auch nur mit Blumenkisten
vesperrt wird. Der Bus könnte dann auf die andere Seite - wo es ja
keinen Gegenverkehr geben kann - ausweichen, für den PKW-Lenker wäre
es offensichtlich - in Verbindung mit einer Fahrverbotstafel ohne
ellenlanges Zusatzschild (denn mich als PKW-Lenker interessiert es
eigentlich nicht sehr, ob die Müllabfuhr dort fahren darf; das werden
die Herren in den schmucken orangen Uniformen ja wohl selber wissen) -
dass hier keine Durchfahrt gestattet ist.
Außerdem ist es mir unverständlich, wieso man Radfahrer auf einmal
auf den ohnehin nicht besonders breiten Gehsteig lotst. Warum können
die nicht auch die Fahrbahn zum Überqueren benützen?
> Das, was man an Verkehr über diese Pimperlstraße verlagern kann, wird die
> Laxenburger und Triester Straße so wenig entlasten, dass es unter der
> Wahrnehmbarkeitsgrenze liegt, dafür den Verkehr im Wohngebiet vervielfachen.
Wenn es unter der Wahrnehmbarkeitsgrenze liegt, wieso stört es dich dann
so, wenn ein paar Autos mehr durch die "Pimperlstraße" fahren? Im übrigen
bin ich nicht dieser Ansicht - die Neilreichgasse, die seinerzeit ein
ähnliches Schicksal erlitt, war jedenfalls sehr gut befahren.
> Hältst du das wirklich für sinnvoll?
Ich bin nicht in der Lage zu beurteilen, was es bedeuten würde, wenn man
den Durchgang für den IV öffnen würde. Die jetzige Situation - ein
durchgehender zweispuriger Straßenzug mit automatischer Schranke darf nur
von einigen wenigen Bussen am Tag benützt werden - halte ich jedenfalls
für nicht sinnvoll.
Denkbar wäre auch ein Fahrverbot von 20:00 - 06:00, wie es auch in einigen
anderen Wiener Straßenzügen existiert. Und das Argument, dass dann die
Ruhe der dortigen Anrainer "weg wäre": was sollen die vielen Millionen
Wiener Anrainer sagen, die an belebten Straßenzügen leben?
> Auch deine Idee, den Schranken nur bei Busnäherung zu öffnen halte ich für
> Unfug. Warum willst du Fußgänger und Radfahrer für die Disziplinlosigkeit
> der Autofahrer bestrafen?
Will ich ja gar nicht. Man könnte ja Geh- und Radweg am Schranken vorbei-
führen - schließlich gibt es auch ein eigenes Rotlicht, das das Nähern
eines Zuges ankündigt (und ich glaube, auch ein akustisches Signal, da
bin ich mir aber jetzt nicht sicher) - und zwar sogar noch, bevor sich
der Schranken schließt. Daher sollten Fußgänger und Radler ausreichend
gewarnt sein, eventuell noch in Verbindung mit einem Schutzzaun. Aber wie
geagt: ein paar Blumenkisten auf die jeweilige Fahrspur, und der Schranken
kann oben bleiben.
> Abgesehen von einem aufwändigen eisenbahnrechtlichen Genehmigungsverfahren,
> das ein Umbau der Schrankenanlage in einen Anrufschranken nach sich ziehen
> würde.
Hier möchte ich diejenigen zitieren, die so oft rufen "Net immer sagen: 'Des
geht net!'". Ja, sicher müsste man etwas dafür tun, aber wenn dadurch eine
unklare Situation bereinigt werden kann, ist es das nicht wert?
> Ich halte es für ausreichend und für die p.t. Autofahrer zumutbar, wenn
> _ein_ Fahrverbotsschild am Beginn des Abschnitts steht.
> Einbahnschilder stehen meist auch nur einmal da.
Ja, aber die haben selten vierzeilige Zusatztafeln. Übrigens stehen bei
vielen, breiteren Straßenzügen die Einbahntafeln auf beiden Seiten; sowohl
die Pfeile als auch die runden auf der anderen Seite.
Was die südseitige Sackgassentafel betrifft, da werde ich heute nocheinmal
vorbeischauen; momentan kann ich mich nicht erinnern, eine gesehen zu
haben. Aber selbst wenn eine solche vorhanden ist, ist es nicht ganz klar -
der Straßenzug geht ja nach dem Bahnübergang weiter, was einen Ortsun-
kundigen sehr wohl zu der Annahme verleiten könnte, dass die Straße eben
erst _nach_ dem Bahnübergang irgendwo weiter vorne endet.
> Wer die Augen nicht aufmachen möchte, dem werden halt kostepflichtig die
> Augen geöffnet, was solls?
Ja, was soll's? Wenn sich einer nicht auskennt und zu spät begreift,
dass er den Bahnübergang nicht benützen darf, soll er halt zahlen,
stimmt's? Man schafft für Autofahrer möglichst unklare Situationen und
dann stellt man sich und kassiert ab. Prima - aber nur in deinen Augen,
der Autos in der Stadt ohnehin für überflüssig hält.
Und dass durch eine deutliche Kennzeichnung der dortigen Situation
die Unfallgefahr gemindert werden könnte (wenn nämlich einer erkennt,
dass er hier nicht weiterfahren darf, daraufhin aprupt bremst, und der
Hintermann, der erwartet hat, dass der andere weiterfährt, knallt ihm
rein), kümmert dich auch nicht? Hauptsache, die Autofahrer haben es
möglichst unbequem und dürfen fleißig "brennen".
Traurig, traurig,...
LG, Ferry
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Ing. Ferry Bolhar-Nordenkampf
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"Wenn hier einer schuld ist, dann immer nur der Computer."
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