[stvkr-a-fotos] Re: Streckengeschichte

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--- In stadtverkehr-austria-fotos@yahoogroups.com, "K. Holzinger"
<karli1944@y...> wrote:
> Johannes Innerhofer:
>
> Hallo!
>
> Die Klärung der Fragen hat einige Zeit gedauert. Peter Macho hat
> sich freundlicherweise der Mühe unterzogen, alle Fragen soweit wie
> möglich zu beantworten.
>

Kein Wunder bei dem Wirrwar an teils widersprüchlichen angaben.
Selbst die Verwaltungsberichte der Unternehmen sind ja leider voll
davon.

> Strecke zur Rustenschacheralle
>
> Ab 4. 3. 1873 ab Ende Löwengasse über Rotundenbrücke -
> Rustenschacherallee bis Hauptallee/Rondeau. Nach Beendigung der
> Weltausstellung wurde die Strecke in der Rustenschacherallee bis
> Wittelsbachstraße abgetragen. Die Reststrecke bis Ende Löwengasse
im
> Laufe des Jahres 1875 aufgelassen.

Der Jahresbericht der WT gibt für die Strecke Aspernbrücke -
Sofienbrücke (das ist die heutige Rotundenbrücke, fallweise wird auch
Löwengasse angegeben) als Eröffnungsdatum den 4.März an, für die
Teilstrecke Sofienbrücke - Rustenschacherallee - Rondeau aber
definitiv den 1.Mai. Das geht auch aus der Fahrtentabelle hervor. Die
Strecke Aspernbrücke - Sofienbrücke wird von März 1873 bis Dezember
und auch in den kommenden Jahren (1874-) befahren, die Strecke bis
Rondeau nur von Mai bis November 1873. Interessant ist auch die alte
Bezeichung des Streckenendes bei der Wittelsbachstraße
mit "Pratergürtelstraße". Die hab ich noch auf keinen Plan aus dieser
Zeit gefunden.

> Die Strecke 37
>
> Ab 19. 10. 1869 Währinger Straße/Nußdorfer Straße bis zur Linie
> (Gürtel). Am 27. 5. 1870 Verlängerung bis zum Casino Zögernitz
> (gegenüber Würthgasse). Die Gleise endeten auf dem Grundstück
> Döblinger Hauptstraße 78 bis zur Verlängerung der Strecke am 23.
12.
> 1903.

Aufgrund der Schilderungen im Jahresbericht über die Auflagen für den
Weiterbau durch das Linienamt, dem Hinweis, dass der Streckenbau über
das Linienamt hinaus bereits vor der "toten Jahreszeit" (Winter)
erfolgte und der Tatsache, dass man bestrebt war die Strecke mit
Wagen und Pferden der Remise Döbling (Schegargasse) zu betreiben,
sowie der Auflistung der Remise Döbling in der Gleistabelle des
Jahres 1869 ist anzunehmen, dass offiziell zwar nur bis Nußdorfer
Linie eröffnet wurde, aber eine Betriebsgleisverbindung bis
Schegargasse bestanden hat. Dieser Streckenteil wurde offiziell aber
erst mit der Verlängerung bis Zögernitz eröffnet.

> > 2 kleine Probleme sind die Streckenende bei Bahnhöfen (ich nehme
> an, daß da
> > jeweils das längere zu nehmen ist)
> > Strecke 49 am 26.7.1873 bis Grassigasse oder Hickelgasse?
> > Strecke 71 am 12.8.1774 bis Fickeystraße oder Niernbergergasse?
>
> Keine näheren Angaben möglich.

Ich tendiere zur Ansicht, dass als Streckenende die jeweiligen
Remisen (Simmering II und Breitensee) anzusehen sind.

> Auflassung Mühlgasse:
> Die Strecke wurde in Etappen errichtet. Am 17. 6. 1877 Eröffnung
der
> Strecke Kärntner Straße ab Ring - Rechte Wienzeile - Preßgasse. Der
> Gechäftsbericht der WT - und darauf beziehen sich auch die Angaben
> in "Straßenbahn in Wien" - weist für 6. 7. 1877 die Verlängerung
bis
> Margaretenplatz und für 12. 7. 1877 Schönbrunner Straße bis
> Strohbachgasse aus. In keiner zeitgenössischen Tageszeitung war
eine
> Meldung über eine Inbetriebnahme zu finden. Erst mit 6. 10. 1877
> gibt es die Zeitungsmeldung, daß: ". . . gestern nachmittag die
> Eröffnung der neuen Tramwaylinie Preßgasse - Hundsthurmer Linie
> stattgefunden hat." Anläßlich der Probefahrt wurden - wie dies
> damals üblich war - die Haltestellen bestimmt:
> Preßgasse/Margaretenstraße, Große Neugasse, Margaretenplatz,
> Zentagasse, Spengergasse, Einsiedlgasse (heute Am Hundsturm),
> Nevillebrücke, Gemeindehaus Margareten, Pilgramgasse,
> Kettenbrückengasse und Mühlgasse.
>
Diese Strecke ist ein typisches Beispiel wie selbst in den
Verwaltungsberichten die Eröffnungsdaten durcheinander gewürfelt
wurden, weil alle paar Jahre eine neue Teilstreckengliederung
erfolgte. Erwähnenswert ist z. B. die Teilstreckengrenze "Zweite
Spitzschiene Preßgasse". Wenn dann noch eine geschwungene Klammer in
der Tabelle verschwindet ist das Chaos perfekt. Was gibt es an
Informationen zu dem Gleisprovisorium durch die Strobachgasse im Zuge
der Eröffnung? In den Verwaltungsberichten steht nichts darüber. Den
Hinweis habe ich bislang nur in dem Buch von Heinz Fink über den 63er
gefunden. Ich bedauere, dass ich meine Unterlagen noch nicht bis zur
Elektrifizierung durchgeackert habe, daher dazu kein Senf von meiner
Seite.

>
>
> Soweit die Antworten, wir hoffen daß sie erschöpfend genug sind.

Großes Lob ist angebracht.
>
>
> LG, Peter Macho und Karl

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