Daniel:
> Fazit: Es zeigt sich wieder einmal, dass die Abstimmung zwischen Bus
und
> Bahn vielerorts wie eh und jeh eine einzige Katastrophe ist. Daran
> ändern auch Aufschriften wie "Ein Unternhemen der ÖBB" und neu
lackierte
> Fahrzeuge nichts. Kein Wunder, dass an diesem schönen Herbstwochenende
> das Almtal in Autos erstickt ist - es wurde auf jeder noch so kleinen
> freien Fläche geparkt - während der Bus hauptsächlich klimatisiert Luft
> transportierte.
Man hat als Fahrgast wirklich leider allzu oft den Eindruck, daß man
mit Absicht vergrault werden soll. Nur ein kleines Highlight aus
meiner schier endlosen Liste an Unzulänglichkeiten: Früher fuhr der
Schienenersatzverkehr(!) Bus von St. Veit an der Glan nach Feldkirchen
5 Minuten vor Ankunft des Intercity aus Klagenfurt ab. Seit heuer hat
man das allerdings geändert. Aber es kommt auch bei Regionalzügen oft
vor, daß diese 5 oder weniger Minuten vor Ankunft der überregionalen
Züge aus den Taktknoten abfahren. Man "freut" sich dann immer, wenn
man deswegen gleich ein oder zwei Stunden früher aufbrechen muß.
Der umgekehrte Fall, nämlich daß man wegen Verspätung den Anschluß
versäumt, ist sowieso alltäglich. Ich bin einmal von Ried im Innkreis
nach Wien gefahren. Laut Fahrplan waren in Wels 3 Minuten zum
Umsteigen in den Intercity. Weil wir aber unterwegs auf bereits
zweigleisiger Strecke einen Güterzug überholen lassen mußten (der
Regionalzug blieb dafür auf offener Strecke extra stehen), wurden aus
den drei Minuten null Minuten. Der Intercity fuhr exakt gleichzeitig
mit uns ein. Ich und ein paar andere Fahrgäste hetzten zum anderen
Bahnsteig - leider zum falschen, da uns der Zugbegleiter anscheinend
irgendwelche Fantasiezahlen gesagt hatte. Das bemerkten wir aber dank
der Anzeigen noch, bevor wir überhaupt am Bahnsteig oben waren. Also
weiter zum richtigen, dort fuhr uns der IC im wahrsten Sinn des Wortes
direkt vor der Nase davon. Der Bahnhofsvorsteher (oder wer auch immer)
stand daneben und grinste. Damals ist mir wirklich der Kragen
geplatzt, angesichts der Tatsache, daß man für jeden Blödsinn Zeit
hat (Güterzug auf offener Strecke überholen lassen), nicht aber wenn
es dem Kunden was bringen würde, und ich verließ fluchend den Bahnhof.
Solches und andere Ärgernisse habe ich zuhauf erlebt, aber die
normalen Fahrgäste sind anscheinend für die Bahn ein lästiges Übel.
Nur der Top-Manager, dem seine Firma den Flug nach irgendwo zu jedem
Preis bezahlt, und der daher garantiert nie mit dem Zug fahren wird.
Ich frage mich mittlerweile ernsthaft, ob im Zuge des
Betriebswirtschaftsstudiums der Hausverstand dermaßen abnimmt.
LG, Michael
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