Am 21.04.2013 19:27, schrieb Gerald S.:
> Franz A. Roski:
>
>> An etlichen Verfahren von Straftaten im öffentlichen Raum habe ich sehen
>> können, dass Videos und Fotos von Überwachungskameras viel zuverlässiger
>> zur Aufklärung und Ahndung solcher Delikte beitragen können als etwa
>> Phantombilder oder Zeugenaussagen.
>> Auch die jüngsten Vorfälle in Boston beweisen es.
>
> Und in London wurde ein Unschuldiger von der Polizei von hinten
> erschossen, weil er dem U-Bahn-Terroristen auf den Videobildern ähnlich sah.
Und in Wien erschienen die unverpixelten Gesichter von zwei mutmaßlichen
Totschlägern auf der Titelseite einer kleinformatigen Zeitung. Die
Aufnahme stammte von der Kamera einer Bank, die nicht den Vorschriften
entsprechend angebracht war und zuviel öffentlichen Raum "überwacht"
hat, aber den Tathergang trotzdem nicht aufgenommen hat. Also konnte man
anhand der Aufnahmen nicht einmal den Verdacht erhärten, dass die
Aussagen der Zeugen stimmen und die zwei es wirlich gewesen sind.
Verurteilt waren sie aber bereits vor ihrer Festnahme durch die Zeitung.
Ebenso die diversen "Vergewaltiger" aus der U6. Besonders gut hat mir
gefallen, dass Bilder von jemandem im Fernsehen gezeigt wurden, über den
es nur Zeugenaussagen gab, er hätte sich seine Opfer in der U6 gesucht
und dann woanders aufgelauert. Auch hier keine Aufnahmen einer Tat aber
ein eindeutig erkennbares Gesicht im Fernsehen.
Jeder hat ein Recht darauf als unschuldig zu gelten, solange er nicht
von einem Richter für schuldig erklärt wurde. Den oben genannten wurde
dieses Recht verweigert.
> Das ist alles mit sehr viel Vorsicht zu gebrauchen, und im Übrigen wird
> der eigentliche Zweck der Videoüberwachung nicht erreicht: nämlich die
> Verbrechensrate zu senken. Dass man den Täter hinterher erwischt, hat
> noch keinem Opfer den gesundheitlichen Schaden ungeschehen gemacht, und
> es wirkt ganz offenbar auch nicht abschreckend.
>
> Schlimm ist es, wenn man Geld in Überwachungsmaßnahmen steckt, anstatt
> in echte Verbrechensprävention, die vor allem heißen muss: gutes
> soziales Klima und gutes Miteinander.
Was recht einfach durch Vorhandensein von Personal zu erreichen wäre.
Freilich wird dadurch das Personal möglichen Übergriffen ausgesetzt,
aber das kann überall passieren. Es gehört meines Erachtens auch zu den
Pflichten eines Verkehrsunternehmens für die Sicherheit seiner Fahrgäste
zu sorgen und nicht nur für die Sicherheit des Personals... und von dort
ist diese Diskussion ausgegangen.
LG M
--
Michael Hanisch - 1170 Wien
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