AW: [stvkr-a-fotos] Wien - 57A Testbus

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Bei Verkehrsbetrieben bricht neue Ära an ? Für reine Elektromotoren ist es
aber noch zu früh
Wien bekommt neue Busflotte
Ein Testbus der Wiener Linien: Fahren künftig alle mit Hybrid-Antrieb? Foto:
Pessenlehner

http://www.wienerzeitung.at/Images/2010/3/25/948_008_246753_250310bus.j…

Von Christian Mayr

* Aus für Flüssiggas: Ab 2014 fahren noch Abgas-ärmere Busse für
Wiener Linien.
* Tests mit Diesel-, Hybrid- und Erdgas-Motoren laufen.
* Experte: Hybrid spart 40 Prozent ein.

Wien. Fast 20 Jahre, nachdem die Wiener Linien den ersten Flüssiggas-Autobus
in Betrieb genommen haben, bahnt sich nun eine neue Ära an. Wie die "Wiener
Zeitung" erfuhr, werden in den kommenden Jahren sukzessive alle rund 500
Busse ersetzt ? die neue Flotte wird danach über ein völlig neues
Antriebssystem verfügen, das den höchsten Standard in punkto
Umweltfreundlichkeit erreichen soll. Derzeit laufen bereits die ersten Tests
mit Erdgas-, Diesel- und Hybrid-Motoren (Diesel kombiniert mit Elektro).

Hintergrund der kommenden Total-Umrüstung ist auch, dass der bisherige
Hersteller MAN bald keine neuen Flüssiggas-Busse mehr produzieren wird. "Das
war auch der einzige Anbieter für diese Technologie, die sich insgesamt aber
nicht durchgesetzt hat", erklärt Wiener-Linien-Sprecher Answer Lang. "Jetzt
wollen wir auf etwas setzen, das breiter verfügbar ist und zudem noch
umweltfreundlicher sowie wirtschaftlicher ist."

In mehreren Testreihen werden derzeit die verschiedenen Busgrößen mit den
neuen Antriebsformen getestet. Eingeladen wurden große Konzerne wie
Mercedes, Volvo, MAN, Solaris und Renault. Während der französische
Automobilbauer "nur" einen umweltfreundlichen Diesel-Kleinbus ins Rennen
schickt, bieten die anderen vier auch Diesel-Hybrid-Technologie. Mercedes
und MAN offerieren zusätzlich noch einen Erdgasbus.

Nach ersten Testkilometern mit den Experten der Wiener Linien sollen diese
Busse auch einen Belastungstest im Fahrgastbetrieb absolvieren ? und zwar
auf ebenen Strecken (Linien 62A und 26A) ebenso wie auf jenen mit Steigungen
(57A und 48A). Laut Lang seien die Reaktionen der Fahrgäste und Lenker nach
dem ersten Testlauf mit dem Mercedes-Sprinter-City "sehr positiv" gewesen.
Glatt durchgefallen ist hingegen diese Woche der MAN-Dieselbus (siehe Bild
oben), der über zu laute bzw. leistungsschwache Motoren verfügt hätte. "Der
kommt jetzt gar nicht in den Fahrgastbetrieb", berichtet Lang.

Grundvoraussetzung für die Wiener Linien ist es, dass die neue Flotte die
vorgeschriebene Abgasnorm von "Euro 5" noch einmal unterschreitet und die
derzeit strengste Klasse von "Euro 6" erreicht wird. Zusätzlich wird die
freiwillige EEV-Norm ("Enhanced Enviromentally Vehicles") für besonders
umweltfreundliche Fahrzeuge gefordert.

Nur Elektro ist ungünstig

International geht der Trend derzeit eindeutig in Richtung
Diesel-Hybrid-Technologie, erklärt der Verkehrsexperte der Österreichischen
Energieagentur, Paul Pfaffenbichler. "Reine Elektromotoren für lange Busse
sind derzeit noch große Zukunftsmusik. In diesem Übergangsstadium ist der
Hybridantrieb momentan der bessere Kompromiss." Abgesehen von den O-Bussen
mit elektrischer Oberleitung kämen E-Motoren global gesehen kaum zum Einsatz
und wären für Wien eher ungeeignet: "Die Batterien dafür sind so schwer und
groß, dass man innen Platzprobleme bekäme und auch der Verbrauch höher
wäre", erklärt Pfaffenbichler.

Hinzu kommt, dass die generelle Umweltbilanz der Elektrobusse wegen der
problematischen Entsorgung dieser Batterien ungünstig ausfällt. "Daher
kommen sie derzeit bei uns nicht in Frage", sagt Wiener-Linien-Sprecher
Lang.

Für Pfaffenbichler sind die Diesel-Hybrid-Motoren geradezu prädestiniert für
den Stadtverkehr mit kurzen Abständen zu den Haltstellen: "Der Elektromotor
kommt vor allem beim Anfahren zum Einsatz. Beim Beschleunigen ist der Diesel
nämlich in einem ungünstigen Betriebszustand und stößt dabei die meisten
Abgase aus." Danach würde sich dann der Dieselmotor dazuschalten ? wobei
durch das permanente Abbremsen im Stadtverkehr Energie entsteht, die für den
E-Motor wieder eingespeist wird.

"Dadurch ergeben sich Einsparpotenziale von 30 bis 40 Prozent", schätzt der
Energieexperte, "bei Regionalbussen im Freiland sind es immerhin noch 10 bis
15 Prozent."

Alt-Busse: Weiterverkauf

Pfaffenbichler glaubt, dass die Hybrid-Technik am Bus-Markt langfristig auch
den ebenso aufstrebenden Erdgas-Antrieb überflügeln wird. "Der Vorteil von
Erdgas ist, dass es zu weniger Rußpartikel-Emissionen kommt und der
Kraftstoff billiger ist. Der Verbrauch ist jedoch fast gleich hoch."

Der erste neue Bus in Diensten der Wiener Linien soll im Jahr 2014
verkehren, kündigt Lang an. Der veranschlagte Kostenrahmen für die neue
Flotte wird aus taktischen Gründen nicht verraten ? "wir wollen ja vor der
Ausschreibung nicht unsere Verhandlungsposition schwächen". Die Umrüstung
erfolgt dann sukzessive über die nächsten Jahre. "Wie bei den Straßenbahnen
werden wir natürlich versuchen, die alten Busse weiterzuverkaufen. Denn das
Niveau ist ja sehr hoch", sagt Lang.

http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=3902
<http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=3902&Alias=Wzo&co…
1127> &Alias=Wzo&cob=481127

Von: stadtverkehr-austria-fotos@yahoogroups.com
[mailto:stadtverkehr-austria-fotos@yahoogroups.com] Im Auftrag von Gerald S.
Gesendet: Freitag, 09. April 2010 06:45
An: stadtverkehr-austria-fotos@yahoogroups.com
Betreff: AW: [stvkr-a-fotos] Wien - 57A Testbus

> Von: "Stefan" <st.tuechler@mmcx.net <mailto:st.tuechler%40mmcx.net&gt; >

> da laut ZW Erdgas nicht so viel Kraft hat beim gleichen Verbrauch
> von
> LPG.

No na, da der Brennwert von Methan geringer ist als von Propan. Sollte sich
über den Preis aber wieder ausgleichen.

Trotzdem gehört die Zukunft sicher dem vollelektrischen Stadtverkehr, auch
wenn's bis dahin noch ein paar Jahrzehnte sind...

Grüße, Gerald

--
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