Re: [RU] St. Petersburg

--- In stadtverkehr-austria-fotos@yahoogroups.com, Clemens Horak
<clem220483@g...> wrote:
>
> Also das ist ja ein Wahnsinn, so ähnlich müssten
> die Gleise in Wien nach dem 2. Weltkrieg ausgesehen
> haben. Das da überhaupt noch was fahren kann,
> ist eh ein Wunder. Entgleisungen sind da wohl an
> der Tagesordnung.

Ist nicht so schlimm, wie man vielleicht auf Grund des
ersten Eindruckes glauben mag. Seit ich 1976 das erste
Mal in Rumänien war, hab ich mich immer gewundert, welche
Gleiszustände ein Straßenbahnwagen verkraften kann -
speziell die Tatra-Typen leisten da Erstaunliches.
Besonders spektakulär ist es, wenn in manchen Kurven der
Schienenkopf buchstäblich weggefahren wurde.

Außerdem ist das Eingleisen auch nicht immer so aufwändig
wie bei uns. Ich habe selbst erlebt, wie der Fahrer - als
der zweite Triebwagen einer Doppeltraktion entgleiste - nach
einem kurzen Blick und einem Achselzucken (natürlich ohne die
Fahrgäste aussteigen zu lassen!) bis zum nächsten höheren
Pflasterstein weiterfuhr, der TW sprang wieder in die Schienen
und weiter gings...

> Was ich nicht ganz verstehen kann: Wenn kein Geld
> da ist, wie will man sich dann die Umstellung auf
> Bus leisten können? Es werden ja wohl kaum genügend
> Fahrzeuge vorhanden sein. Wer soll dann die
> Beschaffung dieser zahlen?
> lg Clemens

Die kann man sich gar nicht leisten. Es wird, wie
ich geschrieben habe, einfach auf Substanz gefahren. Wenn
es dann wirklich nicht mehr geht, ist es im heutigen Umfeld
dort zu Lande kein Problem, die Linie einfach einzustellen,
irgendein windiger Privatunternehmer fährt dann einfach
mit ein paar gebrauchten Westbussen.
Und die russische Fahrzeugindustrie baut zwar schon recht
ansprechende Produkte; aber 1. will man in St. Petersburg
keine Fahrzeuge kaufen und 2. ist eh kein Geld dafür da.

lG

Michael

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