Ich war über das Wochende ein paar Tage in Prag wegen der Eishockey WM,
natürlich habe ich mir auch die Prager Straßenbahn etwas angesehen.
Interessant sind die Haltestellentafeln (siehe Foto), auf diesen wird durch
grüne Pfeile ersichtlich, welche Linie bei der nächsten Kreuzung in welche
Richtung fährt, das ist auch notwendig, weil das Straßenbahnnetz sehr dicht
ist und es viele verschiedene Linien gibt, die gelben Linien sind
baustellenbedinge Ersatzlinien (in diesem Fall der 33er, der wegen einer
Sperre einer Moldau-Brücke statt dem 23er fuhr) und die blauen Linien sind
Nachtlinien (50er Linien). Busse haben Nummern über 100, der Nachtverkehr
erfolgt durch die Straßenbahn im Halb-Stunden Takt.
Bei der Straßenbahn gibt es an fast jeder der vielen Kreuzungen Bögen in
alle Richtungen, auch wenn sie nicht linienmäßig befahren werden, die werden
nicht aus Kostengründen eingespart wie in Wien, dadurch ist der
Straßenbahnverkehr sehr flexibel gestaltbar. In einer kleine Schleife stand
eine Einsatzwagen mit dem Liniensignal X, der bei Bedarf eingesetzt wurde.
Die alten Tatra Wägen bekamen teilweise Matrixanzeigen, wobei am Innenteil
die Haltestellen, die schon befahren wurden, gelöscht werden bzw. die
Haltestellennamen nachgeschoben wurden (siehe Foto, leider kann man die
Stationen nicht lesen, da wurde gerade umgeschalten). Diese Wägen haben auch
Innendisplays mit der nächsten Haltestelle. Aber auch hier sind die alten
Stecktafeln besser lesbar als die Matrixanzeigen
Die Ansagen erfolgen knapp vor der Station, es wird auch die nächste
Haltestelle angesagt.
Prag hat auch eine U-Bahn (Metro), die ist teiweise sehr weit unter dem
Straßenniveau (vermutlich als Schutzkeller angelegt) und die Gehwege
zwischen den Linien (A,B,C) bzw. den Ausgängen sind teilweise richtige
"Wandertage", da hat man es an der Oberfläche oft besser.
Die U-Bahn hat nur teilweise die Straßenbahn verdrängt (vor allem in der
Innenstadt), erstige ist hier ein richtiges Fernverkehrsmittel, d.h. die
Abstände zwischen den Stationen sind teilweise sehr groß.
Von Schallschutz hält man in Prag aber nichts, unser Hotel war direkt neben
einer Straßenbahnstrecke (11er), da glaubte man, es fährt eine Eisenbahn
mitten durchs Zimmer.
Die Busse haben hier nur in Außenteilen der Stadt die Funktion als Zubringer
zu Straßenbahn und U-Bahn, teilweise hat man hier Buslinien durch
Straßenbahnen ersetzt.
mfG
Luki
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