[stvkr-a-fotos] [W] Überlegungen zu einem U-Bahn-Ring für Wien

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Bei meinen Überlegungen zur Schnellbahnlinie S45 (Vorortelinie) bin ich auf die Tatsache gestoßen, dass diese, im gegensatz zu allen anderen S-Bahn-Linien, keinerlei Verbindungen oder Verzweigungen ins Umland enthält. Trotz des großem Erfolges der Intervallverdichtungen auf dieser Linie wehrt man sich bei den ÖBB mit Händen und Füßen gegen eine weitere Attraktivierung der Linie (noch dichtere Intervalle, Verlängerung bis Donaumarina).
 
Schließlich kam mir der Gedanke "wenn die ÖBB nicht wollen, warum dann nicht die Wiener Linien?"
 
Meine Überlegungen kamen schließlich zu folgendem Ergebnis: Würde man die S45 als U-Bahn-Linie mit kurzen T1-Triebwägen im 5-Minuten-Intervall zur HVZ betreiben, wäre bestimmt noch ein beachtliches Mehr an Fahrgästen drin, nicht zuletzt auch durch die erhöhte Aufmerksamkeit der Fahrgäste für die "U-Bahn" (Was für die meisten, im Gegensatz zur S-Bahn, heißt: Schnell, zuverlässig, dichte Intervalle).
 
Aber hier ist das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft: Unter Verwendung großteils bereits existierender Trassen könnte man mit verhältnismäßig geringen Baukosten (schätzungsweise ca. EUR 800. Mio) einen schnellen U-Bahn-Ring durch die Stadt legen, der sämtliche Linien und wichtigen Verkehrsknoten miteinander verbindet.
 
Führt man also die "U8"
 über die Donauuferbahn, könnte man sie bei der Station Vorgartenstraße mit der U1 verknüpfen, bei der Station Stadion ein Linienkreuz mit U2 errichten, durch das Betriebsgleis (es müsste eine zweite Röhre gegraben werden) zur U3-Station Erdberg führen und von dort aus weiter über
St. Marx (U5, S-Bahn), Südtiroler Platz - Hauptbahnhof (U1), durch den U-Strab-Tunnel über Matzleinsdorfer Platz (U2, S-Bahn), Längenfeldgasse (U4, U6) wieder zur Trasse der Vorortelinie führen.
 
Gerade beim UStrab-Tunnel am Südgürtel wären alle Stationen bis auf Matzleinsdorfer Platz und Südtiroler Platz - Hauptbahnhof aufzulassen, was zu einer beträchtlichen Geschwindigkeitserhöhung auf dieser Relation führen würde. Die Straßenbahn, die wieder an die Oberfläche verlegt würde, würde die Nahversorgung der Strecke übernehmen.
Durch die Nutzung von T1-Triebwägen wären lediglich einige Ästhetische Umbauten an den UStrab und an einigen wenigen Stationen der Vorortelinie notwendig (zB Krottenbachstraße), völlig neu gebaut würden die lediglich die Stationen Vorgartenstraße, Stadion, Erdberg, St Marx (Als Vorleistung bei der U2/U5) und Längenfeldgasse.
 
 
Vorteile des des U-Bahn-Rings:
 
.) Dichtere Intervalle auf der Vorortelinie
.) Hohe Reisegeschwindigkeit dank hohem Stationsabstand auf Großteil der Strecke
.) Optimale Verbindung vieler der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Wiens
.) Optimale Verknüpfung sämtlicher U-Bahn-Linien
.) Ergänzung und Entlastung wichtiger Verbindungen
.) Verhältnismäßig geringe Baukosten durch Nutzung vorhandener Trassen
.) Rückverlegung des Straßenbahnverkehrs am Südgürtel an die Oberfläche, dadurch Verringerung des Autoverkehrs und Attraktivierung des Umfeldes. (Rasengleis?)
 
Nachteile:
 
.) Die Station Penzing und Hütteldorf verlieren die Anbindung an die S45, Penzing ist weiterhin mit der S50 versorgt
.) Keine Erhöhung der Reisegeschwindigkeit auf der Vorortelinie
.) Wegfallen der Möglichkeit der Nutzung für den Güterverkehr bei Tag (vA. Vorortelinie, Donauuferbahn)
 
 
In der Fotokiste befindet sich ein Plan des Netzes samt sämtlicher Erweiterungen der 5. Ausbaustufe inkl. einer mit Doppel-T1 als "Light Rail" betriebenen transdanubischen Tangentiallinie U7 zwischen Strebersdorf und Groß-Enzersdorf.
 
 
Josef Stainz