Die letzte Serie zeigt ein Kuriosum:
An den Linien 22/23, in der Nähe des Prager Straßenbahnmuseums, welches sehr
empfehlenswert ist und sich hinter King Harrys Reich nicht zu verstecken
braucht, befindet sich eine Haltestelle mit einem kuriosen "Schranken":
An einer Säule sind zwei Balken mit doppelaufschlagenden Federscharnieren
(wie die Saloon-Türen im wilden Westen) befestigt. Das Ende des Balkens
trägt jeweils ein waagrechtes Kunststoffrädchen.
Wenn ein Zug kommt, dann schlägt er den Balken zur Seite, worauf dieser
zurückfedert und gegen den Wagenkasten schlägt, an den Prellschienen fängt
sich das Rädchen jedesmal und der Balken wird mit extremer Wucht wieder
weggeschleudert. Das ganze sieht grauenhaft aus (und hört sich auch so an),
die Fahrer fahren alle nur Schrittempo, die Fahrgäste schauen alle gespannt
beim Fenster hinaus auf diese Vorrichtung.
Den exakten Sinn dieses Wagenkastenmörders konnten wir nicht hrausfinden.
Das Fahrverbotsschild rechts läßt nur erahnen, daß man Autofahrer daran
hindern will, das Rasengleis zu befahren. Die Strecke ist aber ohnehin ein
eigener Gleiskörper, die Straße ist links daneben. Das alles scheint aber
nichts zu nützten, wenn man sich die Spuren hinter dem Schranken ansieht.
Kein Wunder: Auch ein Auto kann bei entsprechend langsamer Fahrt den
federnden Balken wegdrücken und ein 2CV käme auch so locker an dem Ding
vorbei ;-)
Ich traue mich fast wetten, wenn ich das nächste mal nach Prag komme, ist
das seltsame Gebilde wieder verschwunden ;-)
Ronny