Ende Jänner kam es zum erstmaligen Einsatz eines Low-Entry-Busses (LE)
auf einer Wiener Auftragslinie.
Dabei handelte es sich um einen Irisbus/Iveco Crossway LE (Nr. 9033)
der Fa. Blaguss, der auf der Linie 7B fuhr.
Diese LE Busse haben einen niederflurigen Bereich zwischen den beiden
stufenlosen Einstiege, der Heckbereich ist jedoch hochflurig und nur
mittels mehrerer Stufen ab der Mitteltür erreichbar.
Bislang kamen solche Fahrzeuge (in Österreich) erst vereinzelt,
vornehmlich im Regionalverkehr, zum Einsatz. Lambert hat schon
mehrmals berichtet, dass LEs inzwischen sehr häufig in Berlin und
auch Heilbronn im Stadtverkehr anzutreffen sind.
Auch bei dem neuen LE-Bus hielt sich der Besitzer B. einmal mehr nicht
an die Lackierungsvorgaben der WiLi - auch er ist (noch?) komplett rot.
Im Rahmen einer Mitfahrt wurde der Bus genauer beobachtet - der Irisbus
konnte absolut nicht überzeugen, im Gegenteil: es fielen mehrere Dinge,
zum Teil äußerst negativ auf.
Primär ist so ein LE-Bus eher unpassend für den Wiener Stadtverkehr,
auch auf der Linie 7B, die ja zu den Spitzenzeiten sehr stark frequentiert
wird. Wie schon bei den seeligen Stockbussen wollen die Leute eher nicht
in den höheren Bereich raufgehen und dort stehen, auch wenn es genug
Stehhöhe gibt. Selbst bei kurzem Fahrzeiten muß ein Großteil der
Leute aber rauf- und runterkraxeln.
Besonders negativ fiel auf, dass KEIN EINZIGER SITZ podestlos ausgeführt
ist - auch im Niederflurbereich müssen alle ein Hindernis überwinden.
Es gibt keinen "1. Platz" hinter der Vordertüre. Hier befindet sich
eine absolut unnötige Ablagefläche über der Vorderachse (um diesen Platz
wenigstens irgendwie zu nutzen). Im Fall der Fa. B. für den Putzkübel des
Lenkers samt stinkendem, nassem Aufwaschfetzen... Ein toller Anblick,
wenn man den Bus betritt.
Überhaupt ist die Anzahl der Sitze ziemlich bescheiden. Auch die
Aufteilung der Sitze samt extrem großen, aber unnötigen Sitzabständen
(besonders bei der letzten Reihe) verwundert sehr. Hier wurde sehr oft
sehr viel Platz vergeudet.
Neben den Stufen zum Hochflurbereich sind gerade die sich extem langsam
öffnenden und schließenden Türen für einen raschen Fahrgastwechsel nicht
sehr förderlich.
Das Wageninnere wirkt (nicht nur farblich) äußerst billig. Es fehlen
Trennstangen (und Einstiegssperre) bei der vorderen Türe. Bei vollem
Bus stehen die Fahrgäste im Türbereich und verstellen dem Lenker die
Sicht zum Türfenster und auf den rechten Rückspiegel.
Es gibt wenig bis keine Anhaltemöglichkeiten, besonders "lustig" bei
Notbremsungen.
Weiters fehlen diverse, sonst übliche Haltegriffe, z.B: hinter dem Fahrer.
Neben den schrecklichen Haltestellenansagen von Tante Google, dient
eine sehr kleine und aus einigen Positionen schlecht erkennbare rote
LED-Innenzeige der Fahrgastinformation. Die Anzeige wurde an der
Verkleidung der Front-Zielanzeige oberhalb des Rückspiegels angebracht
und wird zum Teil von diversen Haltestangen verdeckt.
Obwohl bei den ersten Einsatztagen erst knappe 800km (!) am Tacho waren,
gab die Lenkung immer wieder schon ungewöhnliche Geräusche von sich,
Fahrbahnunebenheiten und Kanaldeckel wurden fast schonungslos an den
(Niederflur-)Innenraum weitergegeben.
Das Einzige, was an diesem Irisbus/Iveco Crossway LE wohl positiv
sein wird, ist der Preis, wobei es sicher auch preisgünstigere Voll-Niederflurbusse als Alternative gibt.
Es stellt sich nur die Frage, warum man überhaupt so eine ungeeignete
Bustype für den 7B gekauft hat.
Low-Entry-Busse sind am ehesten für den Regionalverkehr oder den
Verkehr in die Umlandgemeinden von Großstädten (Gablitz, Klosterneuburg...)
geeignet. Wo ebene Einstiege hilfreich sind und längere Strecken im
bequemeren Hochflurbereich zurückgelegt werden können.
Interessanterweise war der Einsatz des Crossway LE auf der Linie 7B
vorerst (?) nur von kurzer Dauer. Nach wenigen Einsatztagen verschwand der
Bus und war seither nicht mehr im Einsatz gesehen.
Gerüchten zufolge wird vermutet, dass eventuell die WiLi den Einsatz gestoppt haben, da der Bus vielleicht (nicht nur lackierungstechnisch) den
Vorgaben nicht entspricht. Zwar hat er, wie in den Verträgen verlangt, zwei
ebene Einstiege und keine Stufen zwischen Tür 1 und Tür 2, aber sämtliche
Sitze befinden sich auf Podesten.
Dies könnte ev. der Bestimmung "Der Boden zwischen Tür 1 und 2 muß eben,
ohne Stufen und Podeste sein." widersprechen.
Es bleibt abzuwarten, ob und wann der Bus wieder zurückkehrt. Falls ja,
muß auch er wohl lackierungsmäßig angepaßt werden ;-)
In der [Fotokiste] gibt es ein Foto von dem erwähnten Bus.
SG
Gerald
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