[stvkr-a-fotos] Re: Was nie war...

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Im von Dr. Helmuth Aigner herausgegebenen Jahresbericht der WVB für
1960 liest sich das so:

Im Berichtsjahr wurden den WStW-VB von der Transit System Inc.,
Washington, USA, gebrauchte Straßenbahntriebwagen (PCC-Wagen) zum Kauf
angeboten. Obwohl die mit den vor rund zehn Jahren aus New York
beschafften Z-Triebwagen gemachten Betriebserfahrungen nicht gerade
ermutigend sind, entschlossen sich die WStW-VB überraschenderweise
doch, auf dieses Angebot einzugehen und 200 komplette Drehgestelle
sowie nach Möglichkeit noch weitere 20 Drehgestelle dieser Wagen
anzukaufen. Glücklicherweise kam es nicht zu einem Ankauf der
kompletten Wagen. Da nämlich deren Aufbauten dem in den USA üblichen
Einmannbetrieb angepaßt und für Wiener Verhältnisse unbrauchbar sind,
wären unverhältnismäßig große und kostspielige Umbauten erforderlich
gewesen. Überdies hätten die Wagen wegen ihrer übermäßigen Breite
ebenso wie die Z-Tw. nur auf den Floridsdorfer Linien eingesetzt
werden können. Es muß bezweifelt werden, ob die WStW-VB bei ihrem
Entschluß, das Kaufangebot wenigstens teilweise anzunehmen, völlig
frei waren. Da nämlich der amtsführende Stadtrat für Finanzwesen,
Slavik, der sich in immer stärkerem Maße in die Betriebsführung der
WStW-VB einmischt, kurz vor der Stellung des Angebots die USA bereist
und dabei Washington besucht hatte, liegt es durchaus im Bereich des
Möglichen, daß sowohl das Angebot der Wagen als auch der Ankauf der
Drehgestelle seinem persönlichen Einfluß zuzuschreiben sind.
Bezeichnend ist, daß sich die Wiener Presse, die sonst der Anschaffung
neuer Straßenbahnwagen skeptisch gegenübersteht, mit übertriebenem
Eifer für den Einkauf der Wagen einsetzte, wobei sie sich
hauptsächlich von der Tatsache beeindrucklen ließ, daß die Wagen über
Schienenbremsen verfügen, in denen man neuerdings eine Art
Allheilmittel zu erblicken scheint. Daneben konnte man aber auch das
groteske Argument lesen, daß für die WStW-VB unzulängliche, gebrauchte
Fahrzeuge fremder Betriebe gerade gut genug wären.
Die Drehgestelle sollen beim Bau vierachsiger Großraum-Tw. durch SGP
bzw. Lohner Verwendung finden. Die Lieferung der ersten Wagen dürfte
aber entgegen der Zusicherung von SGP, damit schon 1961 zu beginnen,
erst für einen wesentlich späteren Zeitpunkt zu erwarten sein. (Zitat
Ende)

Im Jahresbericht 1961 heßt es dann:

Der Plan, Drehgestelle gebrauchter PCC-Wagen von der Transit System
Inc., Washington, USA, anzukaufen, kam nicht zur Ausführung. Amtlich
hieß es, die Gesellschaft hätte sich entgegen ihrem ursprünglichen
Angebot nur mehr bereit erklärt, den WStW-VB Drehgestelle wesentlich
älterer Fahrzeuge zu verkaufen, worauf die WStW-VB auf den Ankauf
verzichteten. (Zitat Ende)

LG, Karl

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