[W] Citytram statt U5

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Wien: Citytram statt U5Nachdem ich das schon in die Fahrgast-Diskussion gepostet habe, hier noch eine verbesserte Variante zur Diskussion (sorry fürHTML, ist in diesem Fall notwendig). Bin auf Eure Meinungen gespannt.

Harald Jahn

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Citytram statt U5

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Seit kurzem propagiert die Wiener ÖVP eine U-Bahn-Linie "U5" von Dornbachüber die Zweierlinie auf den Wienerberg. Auch wenn die Forderung nach neuen U-Bahn-Linien für Wien auf den ersten Blick zumindest politisch sinnvoll erscheint, würde der Bau dieser Strecke vor allem im südlichen Teilgravierende Nachteile für Bevölkerung und Wirtschaft bedeuten.

Ein alter Hut, verkehrt herum aufgesetzt

Die Strecke in Richtung Dornbach war immer Teil der früheren Netzentwürfe, die U2 hätte am Landesgericht in 2 Äste geteilt werden sollen (U2 Zweierlinie - Währingerstraße - 19.Bezirk und U5 Maria-Theresien-Straße - Schottentor - Alser Straße - Hernals). Diese Erweiterung hätte, wenn man weiterhin auf vollen U-Bahn-Ausbau setzt, wegen der Bebauungsdichte im Einzugsgebiet ihre Berechtigung, wenn auch zu einem hohen Preis.

Die weitere vorgeschlagene Führung entlang der U2 ist vollkommen unsinnig, schon bisher rechtfertigt die U2 mit Fahrgastzahlen einer mittleren Straßenbahn nicht die bisherigen Investitionen. Wenn, dann müsste die Liniedurch die Innenstadt geführt werden (Herrengasse mit Umsteigemöglichkeit zur U3 - Albertina - Karlsplatz).

Die Führung durch die Wiedner Hauptstraße hätte katastrophale Folgen für die Betriebe und die Anrainer in diesem Bereich: wähnrend die von der U1 bediente untere Favoritenstraße vollkommen verödet ist, ist die Wiedner Hauptstraße noch eine lebendige Geschäftsstraße mit 2 Tram- und der Lokalbahnlinie. Der attraktive Oberflächenverkehr und der nicht allzustarke Autoverkehr machen die Straße lebenswert. Im oberen Teil wurde die Wiedner Hauptstraße nach Tieflegung der Tram in eine Autorennbahn verwandelt, sie ist dort ebenso verödet wie die Favoritenstraße. Der Ersatzvon 62 und 65 sowie der Badnerbahn durch nur eine U-Bahn-Linie wäre der Todesstoß für das ganze Viertel.

Die weitere Führung entlang der Triesterstraße wäre erneut wenig erfolgreich, da der Bereich westlich der Trasse wenig besiedelt ist. Während der U-Bahn-Euphorie der 70er-Jahre war daher für diese Linie auch eine zentralere Führung durch den 10. Bezirk weiter östlich vorgesehen.

2 neue Stadtbahnstrecken statt einer U5

Statt dem Bau der U5 könnte mit einer Schnellstraßenbahn, die ihren Namen wirklich verdient, zu wesentlich geringeren Kosten wesentlich schneller einer größeren Menge von Wienern deutliche Zeitgewinne ermöglicht werden:

Die unterirdische Innenstadtdurchquerung ab Schottentor mit Verbindung zur Linie 71 (Rennweg) und 62/65/WLB (Wiedner Hauptstraße) wäre ein schon lang fälliger und auch seinerzeit bereits vorgesehener Lückenschluss. Die Schleife Schottentor ("Jonasreindl") wurde bereits in Hinblick auf eine Verlängerung Richtung Herrengasse gebaut, die Schleife ist eigentlich ein Langzeitprovisorium!

In 4 Minuten durch die City

Die neue Strecke könnte ab Schottentor durch die Herrengasse geführt werden, nach U-Bahn-Richtlinien ausgeführt dieselben Reisegeschwindigkeitenerlauben. An einer Station "Herrengasse" kann zur U3 umgestiegen werden, die Station "Albertina" erschließt Oper, Albertina, Kärntnerstraße. Danach teilt sich die Strecke: eine Rampe führt die Linien 62 und 65 nach Unterqueren des Rings ans Tageslicht (die Rampe wäre in der Operngasse beider Elisabethstraße anzuordnen, der Karlsplatz würde oberirdisch gequert). Der zweite Ast führt unter der Walfischgasse zum Schwarzenbergplatz,Rampe entweder in der Schwarzenbergstraße innerhalb des Rings oder in der Mitte des Schwarzenbergplatzes. Diese Rampen können architektonisch anspruchsvoll gestaltet werden, sodass sie nicht allzustörend wirken.

Große Fläche statt einer Linie

Die Vorteile: Das Linienbündel 37,38,40,41,42 könnte mit 62, 65 und 71 verbunden werden - die überaus mühsame Umsteigerei am Schottentor würde endlich wegfallen. Die Lokalbahn könnte in einer unterirdischen Station bei der Albertina enden oder ebenfalls durch die Stadt weitergeführt werden.

Diese Baumaßnahmen könnten in wenigen Jahren fertiggestellt werden, die Strecke wäre, mit ULFen betrieben, genauso attraktiv wie die U-Bahn. Inheutiger Qualität gebaut, wäre sie mit den unangenehmen USTRAB-Stationen nicht zu vergleichen und würde wegen des wegfallenden Umsteigezwanges höhere Reisegeschwindigkeiten als die U-Bahn ermöglichen.

Ein Vorbildbetrieb ist zB Hannover, wo dieses System bestens funktioniert: Die "Stadtbahn" fährt oberirdisch, quert aber das Zentrum U-Bahnmäßigunteridisch. bei der jährlichen CeBit oder der Expo zeigt das System regelmäßig seine Leistungsfähigkeit.

Ein Verkehrsnetz für den Wienerberg

Die Anbindung des Wienerberges kann mit einer unterirdischen Verlängerungdes 65ers (Unterquerung der Triester Straße, einbiegen in die Wienerbergstraße) wesentlich einfacher erzielt werden. Der verlängerte 65er kann dann oberirdisch über die Wienerbergstraße zur Philadelphiabrücke (Schnellbahn, U6) weitergeführt werden und in der bestehenden Schleife Dörfelstraße enden. Weiters vorstellbar wäre ein Ast der WLB (Badnerbahn) von BHF Inzersdorf entlang der Triester Straße über Wienerbergcity mit Einbindung in den 65er. Das würde nicht nur eine Fahrzeitersparnis bringen, sondern auch die Südeinfahrt entlasten.

Beispiele für solche flexibleren und billigeren Lösungen gibt es weltweit in großer Zahl, die weltweite Renaissance der Straßenbahn als billigere Alternative zu teuren U-Bahn-Lösungen spricht ja Bände. In Wien werden weiterhin gigantische Beträge in die U-Bahn investiert, die allerdings für dünn besiedelte Gegenden (U6 Siebenhirten, U2 Stadlau) nicht das beste Verkehrsmittel darstellt.

Zur Startseite von www.tramway.at

Alle Rechte vorbehalten - © Harald A. Jahn, A-1040 Wien - office@viennaslide.com

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