Harald A. Jahn, Viennaslide wrote:
>Letztes Wochenende war ich in Graz. Anbei einige Bilder. Abgesehen vom
>gelungenen Cityrunner bin ich aber (abweichend von der hierzulists oft
>geäusserten Begeisterung) vom Grazer Betrieb nicht gerade hingerissen. Warum
>das so ist, steht in der nächsten Stunde auf meiner Homepage, die neuen
>Seiten werden grade hochgeladen.
>
So, von Deinen Photos war ich begeistert, jetzt kommt aber die Kritik zu
Deinem Artikel.
In der Innenstadt stehen Geschäfte leer - ist kein Wunder: In den
letzten Jahren hat sich, angeblich durch verminderte Kundenfrequenz, das
Angebot stark verschlechtert. Derzeit sind in der Herrengasse immer mehr
Ramschläden, am 29.8. eröffnet gleich der nächste davon (der H&M am
Eisernen Tor - PFUI TEUFEL). Das Angebot wird immer scheußlicher, die
Kunden bleiben dann auch wirklich aus und die Händler können die doch
unverschämten Mieten dann kaum noch berappen, also stehen einige Läden
leer. Aber Du hast völlig recht, die InIn (Innenstadt Initiative) baut
tatsächlich immer noch auf die autofahrende Kundschaft.
Die Volksbefragung, deren sinnvolle Fragestellung Du ja zitiert hast
wurde vor 2? Jahren wieder aufgehoben, da die Frage eben irreführend
gestellt wurde. Leider baut die Stadt trotzdem nicht, obwohl das zur
Zeit das einzige Projekt währe, welches sofort verwirklicht werden
könnte. Aber man schläft lieber in Graz.
Nicht alle Sechsachser wurden verlängert, nur vier Wagen davon gibt es.
Der Ankauf von Gebrauchtfahrzeugen hat in Graz doch, betrachtet man die
Geschichte des Betriebes, schon Tradition.
Die Bahnsteigkanten waren vor der Inbetriebnahme der Cityrunner an die
Duisburger angepaßt, die nur über zwei (mit Wageninnenboden drei) Stufen
verfügen. Wären die Bahnsteigkannten belassen worden wäre die Stufe halt
vom Bahnsteig in den Cityrunner runter gewesen. Die Photos hast du an
der Haltestelle "Baierdorf" gemacht, dazu folgendes: Diese liegt kurz
vor einer Kurve, das gleis liegt nich genau in der Straßenmitte. Fährt
die Tram stadtauswärts genau in der Fahrbahnmitte, teilt sie sich die
Fahrbahn stadteinwärts mit dem IV. Dadurch kommt es an dieser
Haltestelle zu der Situation, daß der Verkehr trotz Bim stadtauswärts
vorbeikommen sollte, daher ist die Insel etwas zurückgezogen. Im Bereich
der 1. Türe ist der Abstadn noch größer, was aber mit dem Hublift des
Cityrunner zu tun hat.
Die Zeitinsel hat man a) zum Probebetrieb aufgestellt und b) eine der
ungünstigsten Haltestellen dafür gewählt. Die Eggenbergerstraße ist
_die_ Ausfallstraße nach Eggenberg, und durch die Zeitinsel staute sich
der Verkehr weit über den bzw. auf den Eggenberger
Gürtel/Bahnhofgürtel. Eine typisch grazerische Vorgehensweise, die sich
dann zu einem Eigentor herauskristallisiert.
Die Nummern für die Abendlinien oder Sonderlinien haben tatsächlich
nicht viel Sinn, abr irgendeine Nummer müssen sie ja haben. Und die
Abfahrtszeiten muß man abends wohl kaum extra noch anzeigen - sind sie
doch schon seit vielen Jahren gleich: Immer ab Jakominiplatz in alle
Richtungen um 19:03, 19:10, 19:18, 19:25, 19:33, 19:40, 19:48, 19:55,
... und dann 21:00, 21:10, 21:20, 21:30, 21:40, 21:50, ... sowie 23:00,
23:30 bzw. 00:00. Für diejenigen die die Abfahrtszeiten nicht im Kopf
haben gibt es ja die allgemein bekannten Fahrpläne, wo man diese Zeiten
ablesen kann (so man lesen kann).
Ich finde den Artikel zwar recht gut, finde ihn aber doch etwas zu
kritisch. Die GVB geben sich im Rahmen der verfügbaren Mittel wirklich
Mühe, aber zaubern hat man dort auch noch nicht gelernt.
