"Manfred Anderl" <anderlm@a...> schrieb:
>
> In erster Linie zahlen die Fahrgäste dafür, daß sie
> von A nach B gebracht werden.
Womit sich natürlich die Frage stellt, wozu in einem
ÖV-Fahrzeug überhaupt Sitze und Fenstern eingebaut
werden.
Im Ernst: zwischen Schwarz und Weiß gibt es auch
noch eine Grauzone. Wenn der eine oder andere Wagen
mit verpickten Fnstern daherkommt und dies einiger-
maßen ansprechend aussieht, dann wird wohl kaum ein
Fahrgast etwas dagegen haben. Wenn aber jeder zweite
Wagen wie ein Schirennfahrer mit Werbung zugekleistert
ist, dann wird die Akzeptanz wohl rapide sinken. Daher
war das gehäufte Auftreten der Werbung am ULF sehr
wohl zu kritisieren (anscheinend auch Erfolg reich).
Genauso gehört etwas Feinfühligkeit dazu. Eine
verpickte Heckscheibe wird kaum jemanden stören
(lesebare Zielanzeige vorausgesetzt, diese sollte
auch nicht zum Suchbild werden). Aber wie Theisi
schreibt, wäre die erwähnte Reifenspur auf der Türe
sicher besser gewesen.
Es ist überhaupt zu hinterfragen, weshalb die
Fenster verklebt werden müssen. Es gibt zig
Beispiele, wie auch so eine ansprechende Werbung
auf einem Wagen möglich ist (mir fällt da immer
wieder die legendäre Spitz-Werbung auf den E1 ein).
Mich wundert eher, dass die U-Bahn-Wagen noch
absolut Werbe frei sind.
Was den Komfort betrifft: verklebte Fenster sind
nicht Welt bewegend, aber ein wesentliches Mosaik-
steinchen im Gesamteindruck des ÖV. Wenn die Fahr-
kartenpreise steigen und die Leistungen sinken,
dann wird diese Werbeform sehr wohl zur Kenntnis
genommen - nämlich negativ.
Es gilt wie bei so vielem: die Dosis macht´s.
Zuviel ist Gift, ein wenig kann heilen.
Ciao
Andreas René