Hallo!
Nächstes Jahr steht ja der Beschluss der nächsten U-Bahn-Ausbauphase an.
Es ist zu befürchten, dass das Rathaus wieder alle sinnvollen Projekte
zugunsten unsinniger zurückstellt oder wegen "Geldmangels" weiter
aufschiebt. Es wird freilich nicht leicht werden, mit der U2 Seestadt
oder der U1 Oberlaa(/Rothneusiedl) mitzuhalten.
Simmering hat seit 2000 zumindest einen U-Bahn-Anschluss, aber die
Verlängerung an die Stadtgrenze, die die gleiche Berechtigung hätte wie
die U1 Leopoldau oder die (ebenfalls notorisch vom Rathaus boykottierte)
U6 Nord, wird wohl wieder nicht kommen.
Als Indiz dafür werte ich die zu Schulbeginn erfolgte, kaum beworbene
Wiederauferstehung der Straßenbahnlinie 72. Von 1991 bis 2000 war diese
quasi als SEV vom Zentralfriedhof zur Schlachthausgasse unterwegs, nun
fährt sie bei Bedarf von 12 bis 20 Uhr als Verstärker von der Grillgasse
nach Kaiserebersdorf. Über Sinn bzw. Unsinn dieser Konstellation ist
andernorts schon hinlänglich diskutiert worden (warum "bei Bedarf";
warum nur von 12 bis 20 Uhr, nicht aber in der Früh; warum nicht 71er
verlängern; warum nicht wieder 71er statt störungsanfälligem 6er nach
Kaiserebersdorf usw.)
Jedenfalls scheint mir der nachvollziehbarste Grund der zu sein, dass
man dann sagen kann: "Nach Kaiserebersdorf fahren eh schon 3
Straßenbahnlinien, da brauch ma keine U3-Süd". Nun könnte man mit dem
Straßenbahn-statt-U-Bahn-Argument viele wenn nicht alle
U-Bahn-Verlängerungen in Frage stellen. Doch über den U-Bahn-Ausbau in
Wien zu diskutieren ist ohnehin sinnlos, solange dieser stillschweigend
aber allzu offensichtlich zu Immobilienspekulationszwecken missbraucht wird.
Stattdessen habe ich mir Gedanken gemacht, wie die U3 Süd aussehen
könnte, falls sie denn doch noch eines Tages kommt: Sie sollte nicht der
Simmeringer Hauptstraße folgen, die überwiegend Friedhofsgärtnereien und
Autohäuser als Anrainer hat, sondern der Kaiserebersdorfer Straße, wo
sich die Wohngebiete befinden. Parallel zu dieser verläuft eine
Donauterrasse, entlang der man sogar weitgehend oberirdisch und damit
billiger bauen kann. Von Kaiserebersdorf sollte die U3 Süd dann in
offener Bauweise über die Etrichstraße zur Stadtgrenze gehen, wobei die
großzügig angelegte Straße wohl sogar eine oberirdische Strecke erlauben
würde (über die Optik einer solchen ließe sich aber streiten). Die
Endstation, mit Betriebsgleis zur Hauptwerkstätte wäre die
Flughafenschnellbahn-Station ex "Klein Schwechat"). Dort würden dann
auch die Regionalbusse und Schnellzüge halten, statt oder zusätzlich zu
ex "Groß Schwechat". Eine alternative Linienführung würde über die
Sängergasse "von hinten" nach Groß Schwechat führen, allerdings
überschreitet diese die Landesgrenze. Da bekanntlich kein Bundesland
einem anderen auch nur einen Euro schenkt, ist eine solche aber höchst
unrealistisch.
Mit Eröffnung der U3 Süd würde nach meiner Vorstellung die Straßenbahn
überflüssig, daher der 71er bei der Remise/Fickeysstraße enden und nur
zu Allerheiligen bis zum 3. Tor fahren. Den 6er könnte man neu von der
Grillgasse oder durch die Hauffgasse zu den Gasometern verlängern. Als
Ersatz für die Straßenbahn würde eine Buslinie 71A vomn Simmering nach
Kaiserebersdorf fahren. Auch die Buslinie 73A wäre überflüssig, oder man
lässt sie weiter bestehen und spart sich stattdessen die U-Bahn-Station
Neugebäude. In Kaiserebersdorf würde ein "Grätzl-Rundkurs" 78A die
Anbindung an die U-Bahn-Stationen herstellen. In Simmering würde der
69A, um die "große Runde" gekürzt, direkt zur U-Bahn-Station fahren. Die
"große Runde" und der westliche Teil des derzeitigen "Leerraum in
Bewegung"-Busses ;-) würden zu einem neuen Grätzl-Rundkurs 72A
zusammengefasst. Eventuell könnte man auch zwischen Kaiserebersdorf und
den Gasometern eine Schwachlastlinie 79A zur Anbindung der Simmeringer
Haide und des E-Werks einführen, eine solche gab es anno dazumal ja schon.
Soweit meine U3 Fantasien
LG, Michael
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