christian_ptn:
>> Dem Widerspricht ein eingezeichnetes "Dienstgebäude d. Österr. Bund.Bahn"
und das "Bundesmobiliendepot".
>
> Dann schätze ich auf 1938/39; die Vertreibungen und Arisierungen haben
begonnen, aber "Österreich" als Begriff ist noch anzutreffen.
Das stimmt, noch dazu, wo es ein amtlicher Plan zu sein scheint, der
nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist, also nicht relevante Dinge
nicht auf dem letzten Stand sein mussten.
Planmatrizen wurden noch bis in die 1950er Jahre per Hand radiert (so
nennt man das Ritzen von Kupfer- oder Aluminiumdruckplatten) und geätzt;
dem entsprechend lange dauerten Ausbesserungen. Oft findet man ein
herrliches Durcheinander von schon lange nicht mehr Existierendem und
Geplantem, das nie verwirklicht wurde. Und Fehler brauchten oft 10 Jahre
oder mehr, bis sie ausgebessert werden.
Entsprechend taugen Pläne aus der Zeit vor ca. 1965 nur sehr bedingt als
historische Dokumente, wenn es um die Lage von Gebäuden oder Gleisen der
Straßenbahn geht... (Mann, was hab' ich schon für Geistergleise
gefunden... :-) Noch bis in die 1980er Jahre ziehen sich etliche Fehler
durch.
Auch heute dauert es oft noch ein, zwei Jahre, bis Änderungen in
Stadtplänen für "Normalbürger" eingetragen sind.
Grüße, Gerald