Harald Stuiber :
>heute war aufgrund eines Schienenbruch auf Höhe Schottenring 12 die Linie 1
>fahrtbehindert.
das ist nicht ganz richtig, auch wenn Du nur den (falschen) Text der ersten
Lautsprecherdurchsage wiedergibst.
Ich hab den Vorfall nämlich live erlebt, hier ist nun die wahre Geschichte.
Um 16.10 fuhr der schwarze "orange" ULF Nr. 669 auf der Linie 1 von der
Börsegasse Richtung Schottenring. Auf Höhe Nr. 30, also direkt vor dem
Ringturm bleibt der Fahrer kurz stehen, öffnet die Türe und läßt einen
anderen
Bediensteten der WiLi herein, der ihm irgendetwas mitteilt.
Dieser (es war ein Teamleiter) steigt wieder aus, der Fahrer fährt langsam
weiter bis es auf einmal beim ersten Portal irsinnig rumpelt und jeder
Fahrgast gemerkt hat, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist. Zuerst dachte
ich an eine Entgleisung, das ist aber nicht passiert. Der ULF blieb stehen,
der Fahrer stieg aus.
In der linken Schiene lag ein Metallbolzen oder Schraube. Diese(r)
dürfte ein LKW o.ä. verloren haben und der vorherige Zug (ein E1) in die
Schiene gepreßt haben. Für Wagen mit herkömmlichen Drehgestellen
hätte es wahrscheinlich weniger Probleme gegeben, für den ULF mit
seinen Portalfahrwerke jedoch genau das Gegenteil.
Der Fahrer wollte auf keinen Fall mit sämtlichen Fahrwerke drüber fahren
und eine Entgleisung riskieren, also meldete er zuerst den Vorfall der
Zentrale und fuhr mittels Rangierstand wieder (über den Bolzen) zurück.
Danach versuchten beide Bediensteten und auch ein relativ bald vorbei-
kommendes Organ der Betriebsinspektion das Teil mittels Weichenkrücke
herauszubekommen, was allerdings nicht gelang, da der Bolzen schon
zu sehr eingeklemmt war. So wurde nur die Weichenkrücke beschädigt.
Nach kurzer Zeit kam dann die oben erwähnten (falsche) Durchsage,
was aber an der falschen Vorfalls- und Ortsbeschreibung des Fahrers
lag. Später war dann von einem "Gleisschaden" die Rede.
Nach knappen 30 Minuten traf der Rüstwagen 9851 (aus Favoriten?)
ein, die Rüstmannschaft stieg aus, nahm einen großen Hammer und
eine Art Meisel, nach einem Handgriff war der Störenfried entfernt
und kurz darauf gings wieder weiter.
Anbei zwei Fotos von diesem Vorfall, bei der Detailaufnahme sieht man
auf der Schiene auch die Spuren vom Drüberfahren.
SG
Gerald
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