[stvkr-a-fotos] Zuerich: velosichere Tram-Gleise

Velosichere Gleise
13. August 2013 23:46 
«Ich wäre stolz, wenn andere uns kopieren»
von Maja Sommerhalder

- Nie mehr mit dem Velo in der
Tramschiene hängen bleiben: Dies verspricht ein neues System, das die
VBZ derzeit testet. Direktor Guido Schoch über die Zürcher Erfindung.
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VBZ-Direktor Guido Schoch testet die velofreundlichen Tramgleise: «Ich habe gar
nicht gemerkt, dass ich über eine Schiene fahre.»
Bild: som

Herr Schoch*, Sie sind eben über die velofreundlichen Tramgleise gefahren. Wie war es?
Guido Schoch: Perfekt. Ich habe nicht mal gemerkt, dass ich
mit dem Velo über eine Schiene gefahren bin. Bei einem normalen
Tramgleis wäre ich wohl hängen geblieben und umgefallen.

Ist Ihnen das schon passiert?
Zum Glück nicht. Ich bin allerdings selten in der Stadt mit dem Velo
unterwegs und fahre immer sorgfältig über die Gleise. Ich kenne aber
einige, die hängen geblieben sind.
Pro Jahr werden der VBZ aber nur fünf solche Fälle gemeldet. Muss man deshalb wirklich Geld für sichere Gleise ausgeben?

Die Dunkelziffer der Unfälle ist wohl viel höher. Die Sicherheit hat für uns oberste Priorität.

Wie funktioniert das 90 Meter lange velofreundliche Gleis, dass Sie derzeit in Zürich-Höngg für 415’000 Franken testen?
In der Gleisrille ist eine Gummifüllung angebracht. Trams drücken
sie beim Drüberfahren ein, leichte Velos nicht. So wird der Sturz
verhindert. In den nächsten Monaten prüfen wir, ob das System die
Belastung der Trams und die Witterung aushält und wie zufrieden die
Velofahrer damit sind.

In Zürich und in anderen Städten wurden schon einige solche
Systeme ausprobiert – allerdings ohne Erfolg. Was machen sie diesmal
besser?
Im Vergleich zu früher ist die Tramrille tiefer – der Kunststoff
wird nicht mehr so stark zusammengedrückt und hält deshalb länger. Ich
schätze die Chance etwa Drei zu Eins ein, dass es funktioniert und wir
eine internationale eine Vorreiterrolle übernehmen könnten. Es würde
mich sehr stolz machen, wenn andere Städte unsere Erfindung kopieren
würden.

Könnten die velofreundlichen Tramgleise einst flächendeckend eingesetzt werden?
Nein, das wäre viel zu teuer und technisch nicht immer machbar. Ein
Meter herkömmliches Tramgleis kostet etwa 3‘500 Franken, mit der
Gummifüllung wird es doppelt so teuer. Deshalb wird das System wohl nur
an neuralgischen Punkten zum Einsatz kommen. Vorsichtig muss man aber
auch beim Überqueren der velofreundlichen Schienen bleiben, denn auf der
Tramschiene kann man wie bisher bei Regen leicht ausrutschen.
*Guido Schoch ist Direktor der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ)

http://www.20min.ch/schweiz/zuerich/story/-Ich-waere-stolz--wenn-andere…

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