> Weil das aber doch sehr nebensächlich ist, ein anderes Thema:
> Immer wieder sieht man Leute am Handelskai herumirren. Und hörte
> schon von durchaus intelligenten und orientierungsfähigen Leuten
> von der "Unübersichtlichkeit" dort. Ich finde die Station für
> einen Turmbahnhof mit 6 Gleisen äußerst gelungen, sehr gut
> ausgeschildert und übersichtlich. Was meint Ihr?
Geh - also, das muss einem Architekten mal gelingen, die logische Verbindung
zwischen den beiden Kanten eines Inselbahnsteigs durch eine Trennung so
unübersichtlich zu machen, das sogar Leute wie ich immer suchen müssen. Dass
die in verschiedenen Höhen sind, ist der nächste Witz; obwohl die Stadtbahn
von unten kommt und einen seichteren Gleistrog als die Schnellbahn hat,
liegt ihr Bahnsteig höher. Es sieht so aus, als wäre eine gerade Dachlinie
wichtiger gewesen als die praktischen Überlegungen. Die S45 muss man sowieso
suchen, und warum man zur Donaubrücke runter-rauf-runter-rauf muss, obwohl
sie auf Bahnsteigniveau liegt, ist mir auch schleierhaft. Und trotz
gigantischer Glasburgen sind die Treppchen extraschmal und unübersichtlich.
Also, nein, unter gelungener Architektur stell ich mir was anderes vor.
Dazu kommen auch noch Details, wie zB dass man in einer Station
unterschiedliche Beschriftungssysteme und Piktogramme findet, weil ÖBB und
WiLi umbedingt ihre eigenen Süppchen kochen müssen.
Mir (und den Fahrdienstleitern von Wien Nord und Floridsdorf) geht heute
noch das Feitl im Sack auf, wenn ich daran denke, dass ein 5- bis
6-Gleisiger Bahnbrückenneubau durch die Gewerkschaft verhindert wurde, die
nix gemeinsames mit der bösen Stadt Wien haben wollte. Damit und mit der
Station Handelskai ist nämlich die beengte Situation von nur 2 Gleisen auf
der Schnellbahn für die nächsten 100 Jahre einzementiert. Die Trottelei geht
ja soweit, dass zB die elektrische Masse der ÖBB- und WiLi-Baukörper in
Floridsdorf getrennt sind (wieweit eigentlich? Bis zum Erdmittelpunkt?).
Wenn sich die Afferln nicht mal auf eine gemeinsame elektrische Erde einigen
können, leben sie definitiv auf zwei verschiedenen Welten.
Harald A. Jahn
www.tramway.at (geht wieder)